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1998-04-27
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2KB
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43 lines
Titel : Chipkartenworkshop
Autor : Peter Laackmann
Datum : 29.12.92
Projektleiter: Marcus Janke/Peter Laackmann
Der sprunghafte Anstieg der Chipkartenanwendungen, insbesondere der
Ausbau des Kartentelefonsystems der Telekom gab Anlaß, auch dieses Jahr
wieder einen Chipkartenworkshop anzubieten. Ein Seminarvortrag gab
interessierten Benutzern dieser Systeme den Einblick in die Grundlagen von
Chipkarten und die dazugehörige Informationsverarbeitung, um so unter
anderem die alltägliche "Black Box" Telefonkarte verständlich zu machen.
Da die EDV der Telekom seit 3 Wochen neu strukturiert wird (hard- und
softwaremäßig), wurden diese neuen Einrichtungen ebenso zur Sprache
gebracht wie die brennende Frage des Datenschutzes, besonders was die
Speicherung der Gebührendatensätze betrifft. Zur Zeit werden z.B. die bei den
Buchungskartengesprächen anfallenden Datensätze, die unter anderem auch
Zielrufnummer, Standort des Anrufers, Gesprächsbeginn und -dauer über 80
Tage (!) lang gespeichert. Auch treten erhebliche Schwierigkeiten mit den
Dateien der gesperrten Karten auf. Möglicherweise finden sich auch neu
geschaffene Sicherheitslücken durch die Einrichtung der
"Teleservice"-Wartungszugänge über normale Telefonleitungen.
Ein Teil des Teams widmete sich dem internen Aufbau der Chipkarten; hier
wurden vor allem Elektronenmikroskopaufnahmen und elektrische Kenndaten
analysiert und mit Hilfe dieser Informationen Blockschaltbilder der Karten
erstellt. Ein wichtiger Punkt war die mögliche Beeinflussung der
Speicherdaten von außen und daraus resultierende mangelnde Daten- und
Manipulationssicherheit. Den Besuchern wurde z.B. die Auswirkung starker
Lichteinstrahlung auf die gespeicherten Daten mit Hilfe zweier Laser sehr
geringer Leistung demonstriert.
Während des Workshops stellten die Autoren Programme für die Computer PC,
Amiga und C-64 vor, mit deren Hilfe Telefonkarten ausgelesen werden können
(inklusive Seriennummer, Hersteller, Herstellungsdatum und natürlich noch
verfügbare Gebühreneinheiten). Für Sammler wurde eine Datenarchivierung
implementiert, so daß alle relevanten Informationen gespeichert werden
können. So können auch "Fälschungen" erkannt werden.
Das Lesegerät kann auf einer kleinen Platine aufgebaut werden. Der benötigte
Hardwareaufwand ist minimal, die Kosten bewegen sich im Bereich von 10 DM.